Kyusho und Budo Okuden Studienkreis Berlin
Der Kyusho Studienkreis (Study Group) Berlin findet monatlich an Wochenenden statt und ist für alle Kampfkünstler unabhängig von der Stilrichtung offen. Auf dem Programm stehen unter anderem:
- Training der Reanimationen und restaurativen Maßnahmen
- korrekte Lage der Kyusho-Punkte
- Aufzeigen der besten Wege zur Aktivierung der Punkte auch aus der Bewegung heraus
- Training von Schlag-, Greif- und Trittmethoden sowie Anwendungen aus Formen der unterschiedlichen Kampfkünste
- Universelle Prinzipien der Kampfkünste
Kyusho Jitsu - Vitalpunkt-Kontrolle in Kampfkunst, Selbstverteidigung und Gesundheitspflege
Aktuelle Informationen und Anmeldung unter Kyusho Studienkreis im Tanden Dojo.
Der Begriff "Kyusho" (jap. 急所) bedeutet Vitalpunkt und wird sinngemäß auch als Sekunden- oder Einpunktkampf übersetzt. Innerhalb der chinesischen Kampfkünste sind diese Techniken unter den Namen Dim Mak oder Dianxue bekannt.
Die Kunst des Kyusho umfasst sowohl die effektive Kontrolle eines Angreifers über die Manipulation von zugänglichen Nerven- und Akupressurpunkten als auch die Verwendung dieser Punkte, um die Auswirkungen erlittener Traumen zu lindern und zu neutralisieren. Einerseits führen das Studium und das Üben von Kyusho zu einem genaueren Verständnis des eigenen Körpers. Andererseits erlangt man die Fähigkeit, einen geschickten und wirksamen Kontakt zum Körper des Angreifers herzustellen.
Die Bedeutung der japanischen Zeichen
- 急 (KYŪ) - plötzlich, dringend, eilig
- 所 (SHO) - Ort, Stelle, Punkt
Vitalpunkte
Vital-, Akupressur- oder Nervenpunkte sind Stellen und Teile des Körpers mit besonderer Wirkung auf das Energie-, Nerven- oder Gefäßsystem. Diese Wirkung ist abhängig von der Art der Manipulation und kann sowohl stärkend (Linderung von Beschwerden und Wiederherstellung des Bewusstseins) als auch schwächend (Schmerz, Gleichgewichtsstörungen, Kraftverlust, Verlust des Bewusstseins) sein.
Im Rahmen der Selbstverteidigung angewendet können diese Punkte bei korrekter Manipulation dem Angreifer die Kontrolle über den eigenen Körper nehmen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Für diese Effekte gibt es viele Erklärungen - von der traditionellen chinesischen Medizin (Qi, Leitbahnssystem, Meridiane) bis hin zu modernen neurologischen Modellen. Wichtig sind hier die Auswirkungen auf das Nervensystem, die bei unsachgemäßer Anwendung zu Kopfschmerzen, Schwindel und Bewusstlosigkeit führen können.
Kyusho Anwendung
Traditionell waren Elemente von Kyusho Bestandteil aller asiatischen Kampfkünste und halfen, sich mit minimalem Kraftaufwand gegen körperlich überlegene oder bewaffnete Angreifer zu verteidigen. Aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit und breiten Anwendbarkeit des Kyusho ist eine Integration in praktisch jeden bekannten Stil möglich, wodurch ein völlig neues Verständnis der eigenen Kampfkunst und derer Möglichkeiten entsteht. So kann verlorenes oder nicht weitergegebenes Wissen wieder in die Kampfkünste reintegriert werden.
Kyusho Lernen
Das Studium von Kyusho beinhaltet die korrekte Punktelokalisation, die Punktelehre, den Verlauf der Energie-Leitbahnen und die Anatomie des menschlichen Körpers. Weiterhin gehören dazu das praktische Einüben von Revitalisierungstechniken und einfachen Anwendungen sowie das Kennelernen und Reproduzieren der beabsichtigten Wirkungen. Die korrekte Manipulation der Vitalpunkte erfordert einige Geschicklichkeit und die genaue Kenntnis der Lage der Punkte, die korrekte Wahl des Zeitpunkts, der Geschwindikeit und der Richtung, sowie der Qualität und Methode der Anwendung (Schlag, Druck, Reibung, Energie).